Kommunale Wärmeplanung: Grüne fordern konkretere Maßnahmen und bessere Planungssicherheit für Bürgerinnen und Bürger

Die städtische Wärmeplanung muss noch deutlich nachgebessert werden“, fordert die Ratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Der jetzt vorgelegte Endbericht bleibt zu allgemein und bietet nicht die notwendige Orientierung für private Eigentümerinnen und Eigentümer, die vor kostenintensiven und langfristigen Investitionsentscheidungen stehen.“

Detmolder Wärmeplan vorgelegt:

Alle Kommunen müssen nach dem Wärmeplanungsgesetz einen Wärmeplan für ihr Stadtgebiet erstellen. Für Detmold wurde der Plan in den zurückliegenden Monaten erarbeitet und jetzt im Rat vorgestellt.

Die Kritik der GRÜNEN im Einzelnen:

Die Notwendigkeit von Gebäudesanierungen und die Reduktion des Wärmebedarfs werden zwar im Bericht durchaus umfassend dargestellt. Es fehlen jedoch konkrete Handlungsempfehlungen und ein präziser Zeitplan für die Umsetzung der Maßnahmen zur Wärmewende.
 

„Die Bürgerinnen und Bürger brauchen Verlässlichkeit und Planungssicherheit und zwar mindestens drei bis fünf Jahre im Voraus“, erklärt Dr. Birgit Meyer-Ehlert, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei der Vorstellung der Wärmeplanung im Stadtrat.

Fraktionsvorsitzende Dr. Birgit Meyer-Ehlert

Und weiter: „Bei der energetischen Sanierung und dem Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme handelt es sich um langfristige und kostenintensive Investitionen, die gut durchdacht und geplant sein müssen. Der vorliegende Bericht liefert hierfür keine ausreichende Grundlage.“

Die Grünen-Fraktion fordert daher eine substantielle Weiterentwicklung der Wärmeplanung mit klar strukturiertem Fahrplan, der folgende Punkte umfasst:

  1. Straßenscharfe, langfristige und verlässliche Festlegung, welche Straßen wann mit Fernwärme ausgebaut werden.
  2. Präzise Gebietsausweisung: d.h. Festlegung, welche Stadtgebiete für welche Wärmeversorgungsart vorgesehen sind, um Planungssicherheit zu schaffen.
  3. Detaillierte Machbarkeitsstudien: Untersuchung der technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Umsetzung der Wärmeplanung in den verschiedenen Stadtbereichen.
  4. Qualitätskontrolle durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV)
  5. Infrastrukturanalyse und präzise Planung des Ausbaus des Stromnetzes.

Strominfrastruktur muss ausgebaut werden

Die Grünen weisen darauf hin, dass bereits jetzt in vielen Bereichen der Stadt die Strominfrastruktur an ihre Grenzen stößt.

„Es gibt Straßenzüge, in denen die Stadtwerke nicht einmal einen zusätzlichen Durchlauferhitzer genehmigen, geschweige denn eine Wallbox oder Wärmepumpe“, führt Birgit Meyer-Ehlert aus. „Diese Engpässe müssen dringend identifiziert und beseitigt werden.“

Die Fraktion betont, dass eine erfolgreiche Wärmewende nur mit einer präzisen Planung und unter Einbeziehung aller Beteiligten, also auch der Bürgerinnen und Bürger gelingen kann.

Fazit:

Wir müssen jetzt die Weichen richtig stellen und sowohl Fernwärme als auch Strom verlässlich ausbauen, damit der Umstieg auf klimafreundliches Heizen für alle machbar und bezahlbar bleibt und die Klimawende vor Ort gelingt„, so das abschließende Statement der Grünen Fraktion.

Mehr Information:

Die Unterlagen zur Ratssitzung am …04.2025, TOP Ö 9, finden Sie hier, inklusive des Abschlussberichts Kommunale Wärmeplanung als pdf-Datei

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