Wieviel Strom von Detmolds Dächern?

Wieviel Sonnenenergie können wir von den Dächern städtischer Gebäude „ernten“? Wo gibt es bereits Anlagen? Was ist zusätzlich möglich? – Das fragen die GRÜNEN, und sie sehen diese Fragen nur als einen Schritt auf dem Weg zu einer umfassenden „kommunalen Klimaneutralitäts-Strategie“ der Stadt Detmold. –

Ein erstes Konzept dafür wurde kürzlich beim „zweiten Zukunftstisch Kommunale Klimaneutralitätsstrategie und Wärmeplanung der Stadt Detmold“ vorgestellt.

Anfrage Photovoltaik

Klimaneutralitätsstrategie: Drei Säulen der Nachhaltigkeit

Im Auftrag der Stadt Detmold hat ansvar2030  („Mehr als eine Klimaschutzberatung“ aus Dortmund) ein Konzept entworfen, welches die „3 Säulen der Nachhaltigkeit“ umfasst:    https://www.ansvar.com/

  1. Ökologie
  2. Wirtschaftlichkeit
  3. Soziales

Ökologie: klimaneutral bis 2035

Wir GRÜNE appellieren schon seit Jahrzehnten, den Ausstoß von CO2 (und anderen Klimagasen) zu verringern, um die Erd-Erhitzung in Grenzen zu halten. Nachdem sich die lange angekündigte Klimakatastrophe nun immer deutlicher abzeichnet (Hitzewellen, Dürren, Trockenschäden, Waldsterben, Sturmschäden, Dauerregen, Überflutungen, Artensterben, Ernteschäden …), hat wohl auch der letzte denkende Mensch erkannt, wie dringend Gegenmaßnahmen sind: Das Pariser Klimaabkommen setzt das Ziel, die Erderwärmung auf zusätzliche 1,5°C zu begrenzen (ein Wert, den wir 2023 erstmals „geschafft“ haben), Deutschland möchte den Treibhausgas-Ausstoß bis 2040 um 88 % mindern.

Nach dem ansvar-Konzept kann Detmold bis 2035 „Treibhausgasneutralität“ erreichen.

Allerdings (noch) nicht durch völligen Verzicht auf Treibhausgas-Emissionen. Vielmehr soll ein (zunächst) unvermeidbarer Rest „ausgeglichen“ werden: indem Detmold mehr Ökostrom erzeugt, als es selbst verbraucht, so dass durch exportierten Detmolder Strom anderswo CO2 gespart werden kann.

Wirtschaftlichkeit und Soziales

Der – ökologisch unabdingbare – Ersatz von fossilen Energieträgern (Gas, Öl, Kohle) durch regenerative (insbes. Sonnen- und Windenergie) ist auch aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen geboten – gerade auch aus Detmolder Sicht:

Ein kontinuierlicher Preisanstieg für fossile Brennstoffe ist absehbar. Auch dadurch wird die Nachfrage zurückgehen – gerade auch für Gas. Damit wiederum bricht den Detmolder Stadtwerken ein Geschäftszweig weg, der bisher wesentlich zum Ertrag beigetragen hat. Zum Ausgleich bietet sich ein forcierter Ausbau der Detmolder Stromerzeugung durch Windkraft und Photovoltaik an.

Regionale Wertschöpfung

Voraussetzung dafür ist, dass dieser Ausbau nicht anonymen Investoren zugutekommt, sondern tatsächlich der Stadt Detmold (durch eigene Investitionen etwa der Stadtwerke) oder direkt den Einwohnern (durch Bürgerbeteiligungs-Modelle).

Dazu empfiehlt ansvar der Stadt Detmold, schnell aktiv zu werden, um sich z B. die notwendigen Flächen für Windkraft-, Photovoltaik- u.a. -Anlagen zu sichern.

Solaroffensive Detmold

Dieser ansvar-Empfehlung können wir GRÜNEN nur anschließen! Ein erster Schritt in diese Richtung ist unsere o.g. Anfrage. – Weitere Schritte müssen folgen.

Im Entwurf eines Antrages für eine „Solaroffensive Detmold“ haben wir weitere Schritte skizziert – unter anderem den Vorschlag, mit Hilfe des Solardachkataster-Lippe eine schnelle und unkomplizierte Schätzung des Solarpotentials auf städtischen Dächern zu erstellen. Eine Anwendung auf Vorder- und Hintergebäude des Ferdinand-Brune-Hauses ergäbe beispielsweise, dass sich Solaranlagen nach 10 bzw. 14 Jahren amortisiert hätten und dass und pro Jahr knapp 50 t CO2 vermieden werden könnten.

Wir werden am Ball bleiben!